CTA - Eine Initiative der Österreich Werbung
Tourismus.Zukunft.Österreich live©Günter Exel / Realizing Progress

artikel

03. Sep. 2024

Wie wird Österreich zum globalen Tourismus-Leader? Impressionen von „Tourismus.Zukunft.Österreich“

Digitalisierung

Künstliche Intelligenz

Nachhaltigkeit

Mobilität

„Gemeinsam Österreich zum globalen Tourismus-Leader weiterentwickeln“: Unter diesem Motto fand am 2. September 2024 in Wien die Konferenz „Tourismus.Zukunft.Österreich“ statt. Ich habe auf Threads (@guenterexel) live über die wichtigsten Entwicklungen und Diskussionen berichtet, die die Zukunft des österreichischen Tourismus prägen.

Einen schönen Montagnachmittag aus der Wirtschaftskammer Österreich! Heute bin ich bei der WKÖ-Veranstaltung Tourismus.Zukunft.Österreich zu Gast – und habe natürlich gleich auch am Change Tourism Austria Stand vorbeigesehen!

Wie beeinflussen Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Innovation und der Arbeitsmarkt den Tourismus? Ich bin live als #CTA Ambassador dabei und werde einige Gedanken des heutigen Tages auf Threads teilen.

ℹ️ Günter Exel auf Threads: https://threads.net/@guenterexel

ℹ️ Meine #tzoe24 Live-Reportage im Blog: https://www.guenterexel.com/tourismus-zukunft-oesterreich-live/

„Mein Wunsch ist, dass Österreich globaler Leader im nachhaltigen Qualitätstourismus wird“: Harald Mahrer, Präsident der WKÖ, eröffnet die Konferenz „Tourismus.Zukunft.Österreich“ im Haus der Wirtschaft in Wien. Mahrer skizziert Herausforderungen der Zukunft und äußert hohe Erwartungen an die künftige Regierung – sein Wunsch: ein Staatssekretariat oder auch ein Ministerium für den Tourismus.

Susanne Kraus-Winkler, Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft, umreißt beim die drei wichtigsten Herausforderungen in der Tourismuspolitik: Nachhaltigkeit in allen Dimensionen, Digitalisierung & KI sowie den Arbeitsmarkt. „Wir müssen das Uhrwerk Tourismus für die Zukunft fit machen.“ Die Österreich Werbung sieht sie im Wandel zu einer Organisation für Kommunikation und Innovation. tzoe24

Welche Faktoren tragen zu einer Anpassung an die Herausforderungen der Zukunft bei? In seiner tzoe24 Keynote spricht Carl Naughton, Hochschuldozent für Psychologie, Neugierforscher und Umdenkpionier, über den „AQ“ - den „Anpassungs-IQ“. Sein Experiment (wo verändert sich etwas in einem Film?) zeigt das entscheidende Kriterium bei Veränderungen: Wenn wir uns anpassen, dann müssen wir andere auf den Weg mitnehmen!

Worin unterscheiden sich Menschen mit AQ (Anpassungs-IQ) von anderen Menschen? Carl Naughton stellt beim tzoe24 drei zentrale „Neo-Credos“ vor:

1. Ich widerspreche etablierten Ideen.

2. Ich unterstütze neue Lösungen.

3. Ich bewahre mir einen freien Geist.

Wie gelingen Veränderungen? Carl Naughton führt in seiner tzoe24 Präsentation den „RIC Check“ ein – eine Methode, um sicherzustellen, dass Organisationen bereit für Veränderungen sind:

- Ready: Sind wir bereit?

- Important: Ist es uns wichtig?

- Confident: Sind wir uns sicher?

Veränderungen gelingen nur, wenn alle Bereiche gleichermaßen vorangetrieben werden, sagt Naughton: „Sie brauchen in allen drei Bereichen mindestens 8 von 10 Punkten.“

„Ich bin davon überzeugt, dass Künstliche Intelligenz den Tourismus menschlicher macht“: In seiner Keynote „Tourismus trifft Silicon Valley: Impulse und Insights“ erläutert Christoph Burkhardt, Innovationsexperte und Wirtschaftspsychologe, welche Auswirkungen KI auf den Tourismus haben wird. Die drei Faktoren sind:

1. Personalisierung à la Netflix

2. Muster erkennen, Vorhersagen und Feedback einholen à la Slack

3. Skepsis überwinden („Ein Waymo-Auto hat 10.000 Jahre Fahrerfahrung“)

Die entscheidende Frage: „Wie machen wir das, was uns als Menschen ausmacht, durch KI noch besser?" Christoph Burkhardt zieht eine Parallele zum Check-in-Prozess im Hotel und betont, dass Gäste die Wahlmöglichkeit zwischen menschlichem Kontakt und beschleunigten Prozessen schätzen. Sein Fazit: „Geben Sie der KI eine Chance, Sie darin besser zu machen, worin Sie schon gut sind!" 

Das Panel „Transformation.Technologien.Chancen.“ diskutiert Gegenwart und Zukunft der KI. Mit dabei:

- Christoph Burkhardt, Innovationsexperte und Geschäftsführer von OneLife Inc.

- Vanessa Borkmann, Head of Research "Hotel Industry & Tourism" am Fraunhofer Institut

- Herwig Straka, Geschäftsführer und Gründer der e|motion group

- Ana Simic, KI-Expertin und Geschäftsführerin von Engage Technology

Moderator ist Florian Moosbeckhofer, Head of Innovation & Digitalization der WKÖ. 

Wie mit KI beginnen? „Nicht mit den Skeptikern beginnen, sondern mit denen, die andere mitreißen können.“ (Christoph Burkhardt)

„Nicht KI um der KI willen betreiben, sondern mit Fokus auf praktische Anwendungen.“ (Ana Simic)

„Wertvolle Anwendungsfälle für KI finden – indem wir nicht gewohnte, sondern neue Fragen stellen.“ (Christoph Burkhardt)

„Die wirkliche Veränderung passiert im Umsetzen von Projekten.“ (Ana Simic)

„Eigene Belegschaft zum Nutzen von KI-Tools ermuntern.“ (Vanessa Borkmann)

„Daten als Chance sehen.“ (Herwig Straka)

„Daten nutzen mit dem Ziel, das Gästeerlebnis zu optimieren.“ (Christoph Burkhardt)

„KI kann in der gesamten Guest Journey Erleichterungen bringen – vom Check-in in der Hotellerie bis zur KI-gesteuerten Adaption des Zimmers an die Bedürfnisse des Gastes.“ (Vanessa Borkmann)

„Was die Leute nicht wollen, ist die Hoteltür mit Kamera, die sich automatisch öffnet.“ (Christoph Burkhardt)

„Face Recognition stößt hierzulande auf Ablehnung.“ (Vanessa Borkmann)

„Was KI sehr gut kann, ist die Übernahme gewisser Aufgaben - vom Textbereich bis hin zur Datenanalyse.“ (Ana Simic)

„Die Zukunft im Sport: Virtually enhanced experiences per VR-Brille – etwa aus der Perspektive des Schiedsrichters.“ (Herwig Straka)

„KI ermöglicht die hochgradige Personalisierung von Services.“ (Vanessa Borkmann)

„Wir haben noch gar nichts gesehen! ChatGPT wird so wie AOL verschwinden - und Interfaces werden immer intuitiver und menschlicher werden.“ (Christoph Burkhardt) 

Innovatives Matchmaking für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Betrieben und Startups steht nun im Fokus der nächsten tzoe24 Session. „Die strategische Bedeutung von branchenübergreifenden Kooperationen wird in Zukunft deutlich wachsen“, prognostiziert Kambis Kohansal Vajargah, Head of Startup Services der Wirtschaftskammer Österreich. Anhand von Best Practices zeigt er, wie touristische Unternehmen und technologische Startups erfolgreich kooperieren können.

Im Panel „Verantwortung.Generationen.Perspektiven.“ diskutieren Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, und ihre Gäste darüber, warum Österreich schon heute ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit ist und wie diese in Zukunft gelebt werden kann.

Mit dabei: Sabine Stock (ÖBB-Personenverkehr AG), Sarah Pallauf (dunya & Bahn zum Berg), Lucas-Maximilian Lammel (Hotel Nils am See) und Barbara Radomski (Bayern Tourismus Marketing GmbH). 

„Für die ÖBB beginnt die Reisekette nicht am Bahnhof. Wir entwickeln Angebote gemeinsam mit vielen Regionen – und sehen eine steigende Reisebereitschaft mit der Bahn.“ (Sabine Stock, ÖBB)

„Auf unserem Tourenportal gibt es nur Wanderungen, die auch mit den Öffis erreichbar sind.“ (Sarah Pallauf, Bahn zum Berg) 

Gemeinwohl ist in der bayerischen Verfassung verankert – und ist auch Ausgangspunkt eines großangelegten Prozesses, mit dem sich Bayern auf die Reise machte.

„Nachhaltige Destinationsentwicklung ist eine Haltung, ist ein dauerhafter Prozess. Wir haben eine Vision entwickelt und diese nach unten getragen“, erzählt Barbara Radomski (Bayern TM). 

Vom Auto zu Bus und Bahn: „Die Schweiz ist in der Kommunikation der Öffi-Anreise sehr konsequent - da werden Bahn und Bus immer vor der Auto-Anreise genannt.“ (Sabine Stock)

„Wir brauchen in der Kommunikation eine neue Bildsprache – etwa wie im Wipptal, wo Bus und Zug als erstes kommuniziert werden.“ (Sarah Pallauf)

„Wenn wir den Kundenkomfort für den Gast schaffen, dann lernt er die öffentliche Anreise auch.“ (Lucas-Maximilian Lammel)

Wie baut man ein nachhaltiges Hotel im Naturschutzgebiet? Lucas-Maximilian Lammel: „Die Hürden waren vor allem planerischer Natur. Man braucht energietechnische Lösungen und einen langen Atem. Aber mit Mut ist es zu lösen.“

„Preisgestaltung ist auch Steuerung. Wenn wir verhindern wollen, dass ein Schlafwagen mit elf Kabinen nur mit elf Einzelgästen fährt, dann ist Kapazitätsauslastung auch sozial und ökonomisch.“ (Sabine Stock)

„Wir brauchen neue KPIs, um das Thema Nachhaltigkeit zu messen. Das muss mehr sein als Nächtigungen - etwa Auslastungszahlen in der Region, Gästezufriedenheit, aber auch Einwohnerzufriedenheit.“ (Barbara Radomski)

Und Sabine Stock über zwei Innovationen aus dem ÖBB Innovation Lab: „Das Wegfinder-Portal ermöglicht es, die gesamte Reisekette durchzubuchen – von Scooter, Bahn und Bus bis hin zum Carsharing. Und für nahtlose Mobilität zum besten Preis haben wir die App SimplyGo entwickelt.“ 

Monika Köppl-Turyna, Direktorin von EcoAustria, beleuchtet im Impuls "Arbeitsmarkt" eine zentrale Herausforderung für den Tourismus: die zahlreichen offenen Stellen. Mit fast 20.000 unbesetzten Positionen im Tourismus, die beim AMS gemeldet sind, steht die Branche vor einem paradoxen Problem – obwohl viel mehr Menschen arbeitslos sind, gelingt es nicht, diese Stellen zu besetzen. 

Nicht besetzten Stellen im Tourismus kosten Österreich Wertschöpfung. Monika Köppl-Turyna spricht von 1,2 Milliarden € Brutto-Wertschöpfung und einer halben Milliarde € an Steuereinnahmen. Stellschrauben sind die hohe Steuerbelastung von Arbeitsplätzen, die mangelnde Kinderbetreuung in vielen Bundesländern sowie Einschränkungen bei der Zuwanderung. „Wir werden auf Migration aus außereuropäischen Drittländern setzen müssen. Auch Asylsuchende sollten in den Arbeitsmarkt integriert werden.“

Weitere Herausforderungen für den Arbeitsmarkt stellen Digitalisierung und New Work. Monika Köppl-Turyna betont, dass im Tourismus digitale Skills weiterentwickelt werden müssen; zudem mangelt es für viele Betriebe an Rechtssicherheit. Auch die digitale Infrastruktur bedarf enormer Verbesserungen, da sie für Betriebe oft nicht ausreicht. 

Im Panel „Menschen.Potenziale.Flexibilität.“ diskutiert Martha Schultz, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, mit ihrem Panel, wie Betriebe langfristig als attraktive Arbeitgeber bestehen können und welche Trends die Arbeitswelt verändern.

Mit am Podium sind Tim Raue (Unternehmer & Spitzenkoch), Monika Köppl-Turyna (EcoAustria), Verena Brandtner-Pastuszyn (Henriette Stadthotel Vienna) und Ulrich Walwei (IAB). 

„Wir bilden in jedem Betrieb aus, weil das für mich die Basis ist. Wenn du Wissen nicht weitergibst, bist du ein Egomane. Es ist eine Verpflichtung, etwas der Gesellschaft weiterzugeben. Dass du Menschen dazu bringst, dass ihre Augen leuchten.“ (Tim Raue)

„Wir haben uns im Konzept der Gemeinwohlökonomie gefunden. Menschen leisten gerne einen Beitrag zu einem Unternehmen, wenn sie seine Werte teilen. Als erstes haben wir uns das Thema Lob vorgenommen – du musst sechsmal mehr loben als kritisieren. Weil uns das Thema Wertschätzung sehr wichtig ist, haben wir auch die Berufsbezeichnungen geändert – so werden unsere Gäste von den Gästebegeisterern begrüßt.“ (Verena Brandtner-Pastuszyn, Henriette Stadthotel Vienna)

„Beim Arbeitsbedarf sitzen Österreich und Deutschland in einem Boot. Hier ist besonders die Politik ist gefordert. Beim Thema Zuwanderung setzt Deutschland bereits bei Menschen ohne Qualifikationsvorgaben an und macht damit gute Erfahrungen. Für ältere Beschäftigte werden mit Rentenaufschubprämien besondere Anreize gesetzt. Das dritte Arbeitsfeld sind antiquierte Steuersysteme und fehlende Betreuungsmöglichkeiten, die die Tätigkeit von Frauen und Müttern erschweren.“ (Ulrich Walwei)

Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, schließt mit „radikalen“ Ideen, die er der kommenden Bundesregierung vorschlagen würde:

– Wenn es möglich wäre, zur Pension unbürokratisch brutto für netto hinzuzuverdienen, würden 86% der Pensionisten weiterarbeiten.

– Arbeitsmigranten vom Westbalkan könnten laut Befragungen an der Grenze gerne auch bei uns arbeiten.

– 76% der 16- bis 30-Jährigen wären bereit, Überstunden zu leisten, wenn sie diese in Cash erhalten würden.

Zum Finale des tzoe24 stellt Harald Mahrer im Hinblick auf die kommenden Wahlen klar: „Wer eine Festung aus diesem Land bauen möchte, der wird keine Gäste und keine Arbeitskräfte bekommen. Fungieren Sie als Botschafterinnen und Botschafter für eine vernünftige Politik im österreichischen Tourismus.“

Nach der tzoe24 Konferenz ist vor dem Networking … Mein Weg führt mich als frisch gebackener CTA Ambassador zum Stand von Change Tourism Austria – hier treffe ich das ÖW-Team Sophia Lang-Erasim (re.), Berfin Ünver (li.) sowie Teresa Karan.

 

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