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3d Model von der Tenneralm©Florian BAUER

artikel

02. Sep. 2024

So wird Österreich in Computerspiele gehackt

Digitalisierung

Virtuelle Welten (AR/VR/MR)

Künstliche Intelligenz

Diesen Juli trafen sich 17 Digital Artists, Entwickler und Naturbegeisterte auf der Trattnerhütte – Tenneralm in den österreichischen Alpen, um am Codenugget Summer Hackathon teilzunehmen. Ziel des Hackathons war es, österreichische Kulturgüter als digitale Assets für Computerspiele zu entwickeln und diese kostenlos Entwicklern weltweit zur Verfügung zu stellen. Die Ergebnisse des ersten Codenugget Sommer Hackathon und was dabei passiert ist, haben in einigen Punkten sehr überrascht.

In der IT-Branche, insbesondere im Bereich IT-Sicherheit, gibt es eine Methode namens „Code Injection“, bei der ein Codeschnipsel so in ein System eingeschleust wird, dass unerwartete und ungewollte Aktionen ausgeführt werden. Wenn das funktioniert ist man ist oft drin - drin im System.

Auf Basis des Begriffs "hacken" ist dabei ein neues Eventformat entstanden: Der “Hackathon”. Dieses Wettbewerb Format dauert meist 24 oder 48 Stunden und unterschiedliche Teams versuchen in unterschiedlichen Aufgabenstellungen bestehende Probleme zu lösen, mit neuen Ideen und dennoch viel Programmierung. Es werden Prototypen wie Apps und Services entwickelt, die sehr innovativ veranschaulichen, wie man besser mit schwierigen Fragestellungen umgeht. Ein kreatives Format, wo keine Systeme gehacked werden, sondern Problemstellungen.

So ein Hackathon hat diesen Sommer in den Österreichischen Alpen stattgefunden: der Codenugget Summer Hackathon auf der Trattnerhütte - Tenneralm, Bad Vigaun, ganz in der Nähe des Schlenken im Salzburger Land.

Problemstellung

Wenn Computerspielentwickler ein Spiel entwickeln, benötigen sie neben Ideen und Talent vor allem eines: Qualitativ hochwertige Inhalte. Diese Inhalte umfassen neben der Geschichte und den Texten die sogenannten „Assets“, also Figuren, Bilder, Hintergründe, Accessoires der Held und Musik. Viele dieser Assets können im Internet erworben werden, manche kostenlos, die meisten jedoch kostenpflichtig.

Der Asset Store des Grafik Engines und Game Developer Tool Unreal

Im Unreal Asset Store werden über 52.000 Inhalte für Spieleentwickler angeboten, wobei die meisten Assets nur gegen Bezahlung genutzt werden können. Kostenlose Inhalte sind selten.

Wie kann ein Land wie Österreich in ein Computerspiel injected werden?

In einer Realität, wo alles etwas kostet, gibt es wenig Konkurrenz, wenn es kostenlos ist. Im Unreal Marketplace gibt es nur etwa 1.000 freie Inhalte, bei den Props sogar nur knapp über 100. Falls ein Computerspiel Entwickler also einen Krug für sein Spiel benötigt und dabei in den freien Inhalten sucht, herrscht dort keine Konkurrenz - es gibt diesen Inhalt nicht kostenlos.

Neue Realität - der Game Developer sucht einen Tempel und findet diesen in den kostenlosen Inhalten in guter Qualität, – und es ist auf einmal sehr attraktiv, diesen Tempel für das eigene Spiel zu verwenden. Genau diese Idee wird vom “Korean Heritage Service” bereits verfolgt. Viele Objekte, die für die koreanische Kultur wichtig sind, werden hier angeboten und die Entwickler können diese gratis verwenden. Die koreanische Kultur wird hier in Computerspiele “injected” weil es sehr attraktiv ist für die Entwickler diese Inhalte verwenden.

Das war auch die Idee des Codenugget Sommer-Hackathons: Ein Wochenende lang qualitativ hochwertige Inhalte zu produzieren und sie Entwickler weltweit kostenlos zur Verfügung zu stellen, um mehr „Österreich“ in Computerspiele zu bringen. Eine einfache Idee mit großen Herausforderungen, wie sich herausstellte.

Ein alter Keramik-Krug der gut in eine Witcher Taverne passen würde.

Der Hackathon

Die 17 Experten und Expertinnen aus Österreich, USA, Japan, Tschechien und Deutschland trafen sich dann auf der Trattnerhütte – Tenneralm, gut verpflegt von Alm-Wirtin Heidi Steinberger, und es wurde intensiv an österreichischen Inhalten gearbeitet. Breitband-Internet wurde kam via Starlink, unterschiedliche Hardware hat die verschiedenen Experimente ermöglicht.

In kleinen Teams waren die Teilnehmer auf Berge, in Höhlen und vor Ort unterwegs, um interessante Elemente einzuscannen. Es wurden neben 3D Modellen auch 360 Grad Bilder und Spatial Videos produziert und intensiv mit dem Thema digitale Assets experimentiert.

Am Ende wurden die Ergebnisse vor einer Fachjury präsentiert und ein Gewinner Team ermittelt - das zusammengewürfelte Team bestehend aus Martin Wagner, Christian Bauer und James Mills hat dabei am meisten überzeugt.

Die Arbeit beginnt - mit Überraschung

Damit die Vielzahl an Assets (über 40) auch wirklich nutzbar wurde, gab es die Post Production - die Assets wurden optimiert und für Computerspiele aufbereitet. Gleichzeitig wurde auch der Know-your-customer Prozess der Firma Unreal gestartet, die alle Informationen benötigte mit diversen Freigabe-Prozessen.

Nachdem endlich der Moment des Uploads gekommen ist, haben wir erfahren, dass freie Inhalte nur nach Bestätigung des Unreal Teams möglich seien - natürlich auch der Grund, warum so wenig gratis Assets in den Stores sind. Wir können unsere Assets derzeit nur den Entwickler bezahlt anbieten, also die Situation, wo es über 50.000 andere Artikel in der Konkurrenz gibt.

Wir sind dran

Nachdem wir “nur” ein Hackathon sind und die Österreich Werbung hier noch nicht eingebunden war, sehen wir die Chance, dass Österreich die gleichen Rechte wie Korea bekommen kann, österreichische Inhalte den Computerspiel Entwicklern auch gratis anzubieten.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass in einem zukünftigen Witcher Game in der Taverne ein österreichischer Keramik-Krug verwendet werden kann, wenn sich der Witcher nach einer langen Monsterjagd sich seinen wohlverdienten Drink gönnt.

Bis dahin könnt ihr euch die Inhalte auf Sketchfab ansehen und runterladen:

https://sketchfab.com/asset-engage-technology

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