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30. Jan. 2025
Der „DeepSeek-Moment“: Chinas Open-Source-KI sorgt für Aufruhr
Künstliche Intelligenz
Digitalisierung
Ein neues KI-Modell hat den Markt aufgemischt – und das aus einer unerwarteten Richtung. DeepSeek, eine chinesische KI, bietet eine vergleichbare Leistung wie OpenAIs GPT-4o, ist aber kostenlos nutzbar. Während OpenAI für seine besten Modelle 20 oder gar 200 US-Dollar pro Monat verlangt, kann DeepSeek direkt im Web oder als App genutzt werden – ohne Bezahlhürden. Das hat nicht nur die KI-Community aufgeschreckt, sondern auch die Finanzmärkte beeinflusst.
DeepSeek R1 ist ein hochentwickeltes KI-Sprachmodell, das in der gleichen Liga spielt wie GPT-4o von OpenAI. Was es besonders macht: Es ist komplett Open Source. Das bedeutet, dass Entwickler es nicht nur frei nutzen, sondern auch auf ihren eigenen Geräten lokal ausführen können – ohne, dass Nutzerdaten auf externe Server wandern. Während OpenAI, Google (Gemini) und andere westliche Tech-Giganten ihre fortschrittlichsten Modelle hinter Paywalls verstecken, stellt DeepSeek seine Technologie einfach zur Verfügung. Damit zwingt es westliche Firmen, ihre Preisstrategien zu überdenken. OpenAI hat beispielsweise nach der DeepSeek-Veröffentlichung angekündigt, dass seine Modelle (wie etwa das o3-mini Modell) auch für kostenlose Nutzer zugänglicher werden. DeepSeek hat mit dem R1 ein Resoning Modell, welches neben dem eigentlichen Ergebnis auch die Überlegungen, also das Resoning des Modells zeigt. Damit hat man volle Einblicke, wie das Modell an die Lösung eines Problems herangeht (einfach unten auf Tiefes Denken (R1)") klicken.
Datenschutz: Eine legitime Sorge?
Ein großes Thema in der Diskussion um DeepSeek ist der Datenschutz. Die offiziellen Nutzungsbedingungen der App besagen klar, dass alle Nutzereingaben gespeichert und auf Servern in China verarbeitet werden. Wer DeepSeek online nutzt, gibt also möglicherweise persönliche Daten an eine chinesische Firma weiter. Doch hier kommt der entscheidende Punkt: DeepSeek kann auch lokal betrieben werden. Wer die Open-Source-Version auf seinem eigenen Computer ausführt, umgeht jegliche Datenübertragung an chinesische Server. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber den geschlossenen Modellen von OpenAI und Google, die ausschließlich über deren Cloud laufen.
Warum ist DeepSeek ein Gamechanger?
DeepSeek hat eine zentrale Annahme des KI-Markts widerlegt: Bisher hieß es, nur Unternehmen mit Milliardenbudgets könnten konkurrenzfähige KI-Modelle entwickeln. DeepSeek wurde jedoch mit einem Bruchteil der Kosten trainiert – und ist dennoch auf Augenhöhe mit den Marktführern.
Außerdem hat es die Preisspirale für KI-Dienste radikal nach unten gedrückt. Während OpenAI für 1 Million verarbeitete Tokens 7,50 USD verlangt, kostet dasselbe bei DeepSeek nur 14 Cent – eine drastische Kostenreduktion, die auch Entwickler und Start-ups in ihren Anwendungen spüren werden.
Was kommt als Nächstes?
Die Veröffentlichung von DeepSeek zeigt, dass Open-Source-KI eine ernstzunehmende Kraft wird. In Zukunft könnte das bedeuten, dass immer mehr leistungsfähige KI-Modelle kostenlos verfügbar werden und Nutzer sich nicht mehr in die Abhängigkeit weniger großer Anbieter begeben müssen.
Doch während alle über DeepSeek reden, hat OpenAI einen weiteren bedeutenden Schritt gemacht: Mit Operator hat das Unternehmen ein KI-Agenten-System vorgestellt, das Aufgaben auf dem Computer des Nutzers eigenständig erledigen kann – von der Recherche bis zur automatisierten Erstellung von Präsentationen. Dies könnte die Art und Weise, wie Menschen mit Computern arbeiten, grundlegend verändern.
DeepSeek hat den KI-Markt aufgemischt und die DeepSeek-App wurde in nur wenigen Tagen zur am meisten installierten App in den App-Stores. Es ist nicht nur ein Zeichen für den wachsenden Einfluss Chinas in der KI-Entwicklung, sondern auch ein Weckruf für westliche Firmen: Open Source könnte die Zukunft der KI bestimmen. Nutzer profitieren von mehr Auswahl, niedrigeren Preisen und der Möglichkeit, fortschrittliche Modelle lokal und datenschutzfreundlich einzusetzen.
Während OpenAI mit Operator die nächste Evolutionsstufe der KI-Anwendungen vorbereitet, könnte DeepSeek den Markt weiterhin unter Druck setzen – und das Zeitalter der Open-Source-KI einläuten.
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